Das echte Leben ist jetzt hier.

12 Jahre. 12 Jahre habe ich auf diesen Moment hingearbeitet – Ich halte mein Zeugnis in der Hand. Laut loser Definition habe ich nun die Berechtigung an einer Universität zu studieren, noch mehr Lernstoff zu absorbieren um etwas aus mir zu machen. Nur was?

Sicherlich etwas blauäugig aber auch ziemlich gestresst, habe ich mich in den vergangenen Jahren auf das Erreichen des Abiturs konzentriert. Doch nun ist es geschafft, das Ziel weicht einem trüben Horizont. Und obwohl ich nun dokumentell (Vorsicht Neologismus! Danke für die Erleuchtung, Bildungssystem) dazu berechtigt bin erwachsen zu werden, stehe ich ein wenig vor dem Nichts. Vielleicht sollte ein Blog über einen Freiwilligendienst im Ausland einen sehr spritzigen, motivierten Anfang haben – aber dieser beschreibt eher, wie ich mich dazu entschieden habe. Bei all den Möglichkeiten um mich herum und dem Drang, mich für eine dieser (möglichst profitablen und ruhmreichen) Varianten zu entscheiden, wusste ich nur immer schon, was ich nicht will. Nicht gleich studieren, nicht gleich vernünftig sein, nicht meine Unterschrift perfektionieren, viel Geld verdienen, noch mehr ausgeben und deswegen ein sorgloses Leben führen. Nichts werden, sondern Jemand Sein. Ich sein und mich kennen lernen.

Ich bin voller gespannter Erwartung darauf, wie ich mich in der neu gewonnenen und gewissermaßen lang erkämpften Freiheit zurecht finden werde. – Entschuldigt all ihr Professoren, all ihr Arbeitgeber und Kollegen – eine kleine Weile müsst Ihr noch auf mich verzichten. Erstmal geht`s nach Israel.

 

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